Hundephantasie – Teile 10 bis Ende

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Eine Fahrt des Grauens

Immer noch schwer beeindruckt von den tollen Menschenaffen, legte ich mich zufrieden auf die faule Schwarte. Ich war wohl gerade eingeschlafen, als ich durch ein lautes Gespräch aufschreckte. Die Pflegerinnen und ein Mann von der Zooverwaltung standen in der Scheune und unterhielten sich laut miteinander.

„Also die Gänse gehen mit und auch die Hühner. Dazu noch die weiße Ziege und die beiden Schafe. Die sind noch nicht so alt und das Fleisch kann man noch verwerten“, meinte der Verwaltungsmann. „Und was ist mit den beiden Schweinen?“, fragte eines der Mädchen. „Ja, die gehen auch mit. Das Fleisch taugt zwar nichts, es ist zu fett, aber sie werden portioniert und sollen dann als Futter für die Geparden dienen.“

Ein Schreck durchfuhr mich und mein Herz rutschte mir in die Hose. Also nicht ganz so, eine Hose hatte ich ja nicht, doch dafür rutschte etwas anderes aus meinem Darm durch mein Hinterteil. Mit einem lauten Quieken sprang ich auf und drängte mich in Richtung Gatterausgang. Nun half auch die Rute nicht mehr. Zwei junge Helfer drängten mich zum Eingang und schafften es irgendwie, mich über eine Rampe in einen Hänger zu bugsieren. Dort wurde ich dann wieder mit Seilen festgezurrt, sodass es kein Vor oder Zurück mehr gab. Neben mir ging es Lisa ganz genauso. Wir schauten uns beide mit angsterfüllten Augen an und es schien so, als ob wir beide genau wussten, was uns jetzt bevorstand. Tiere haben da so eine Art siebten Sinn und können schon einiges im Voraus ahnen.

Es war einer jener LKW, die man öfters auf der Autobahn sieht. Ein Schweinetransporter mit Holzbeplankung und vielen kleinen Öffnungen, hinter denen man die quiekenden Schweinchen auf dem Weg zum Schlachthof beobachten kann. Wenn so ein Wagen an einem vorbeifährt, dann stinkt das ganz gewaltig nach Schweinen und jeder Mensch kann sich genau vorstellen, wie es den Schweinen gleich ergeht und was ihnen widerfahren wird.

Es war eine grausam lange Fahrt. Wir quiekten, ohne aufzuhören, und unsere kleinen Schweineaugen füllten sich mit Tränen. Bald würde es so weit sein und mittlerweile verfluchte ich alle Neigungen, denen ich mich in den letzten Monaten hingegeben hatte. Als Mensch, als Mann, hatte ich diese große Sehnsucht eine Frau zu sein. Ein Leben als Frau zu führen. Nichts Besonderes, keine außergewöhnliche Frau, einfach nur eine ganz normale Durchschnittsfrau. Als Frau wollte ich wahrgenommen werden, als Frau wollte ich meinen Alltag leben. Als ich dann die ersten zaghaften Anfänge wagte, erwuchs in mir langsam das Verlangen, auch wie eine Frau geliebt zu werden, wie eine Frau zu lieben. Niemals hatte ich mir vorstellen können, ein Verlangen nach einem Mann zu haben. Als Frau war das auf einmal für mich das Normalste der Welt. Ich wollte Sex als Frau haben, mit einem Mann. Mit einer Frau unvorstellbar. Dann kam noch dieses unglaublich starke Verlangen nach Demütigung aller Art hinzu. Ich wurde hoffnungslos devot und keine Erniedrigung und Schmach konnte zu groß sein. Ja, eine devote und unterwürfige Frau wollte ich sein und genauso wollte ich leben. Deshalb hatte ich mich auch mit Rolf getroffen. Er war sehr dominant und gab mir das Gefühl, eine kleine, wehrlose und hilflose, aber auch begehrenswerte Frau zu sein. Ein wunderbares Gefühl, davon konnte ich nicht genug bekommen. Aber irgendetwas geschah dann, als ich Rolf sah. Ich weiß nicht was, aber plötzlich entwickelte sich bei mir noch ein weiteres Gefühl.

Ich bekam unerklärlicherweise dieses starke Verlangen, eine Hündin zu sein. Ja, eine echte Hündin, ein Tier. Die Partnerin von Alex, dem Schäferhund. Ich beneidete die echten Hunde und wollte zu ihnen gehören und irgendwie übernahm dieses animalische Gefühl und Verlangen immer mehr Besitz von mir. Mehr und mehr gehörte ich dazu und ich genoss dieses Gefühl. Das Gefühl, ein Tier zu sein, ein Tier abhängig von einem Menschen, der sich um einen kümmerte. Abhängigkeit war eine Sucht, eine Droge. Je mehr, desto besser. Je unselbständiger, desto attraktiver. Dann kam noch hinzu, dass ich die Partnerin eines männlichen Individuums wurde. Es gab einen Beschützer, einen Herrn und Meister für mich. Jemanden, dem ich mich voll und ganz hingeben konnte. Bei ihm erlebte ich eine sexuelle Befriedigung, wie ich sie vorher noch nie erlebt hatte. Zu dem Zeitpunkt konnte ich mir nichts Schöneres vorstellen, als die Bitch eines dominanten Rüden zu sein, jederzeit bereit ihm seine sexuellen Triebe zu erfüllen.

Unerklärlicherweise kam dann auf einmal dieses Begehren hinzu, noch weiter die Leiter hinabzusteigen. Ein Schwein! Das wäre es. Ein Schwein steht in der Hierarchie noch weit unter einem Hund und ist gekennzeichnet durch ein unattraktives Aussehen, durch Schmutz und grunzende Laute. Wenn dann teilweise ein Hausschwein noch als imposant gilt, dann ist ein Hängebauchschwein doch nichts weiter als eine dicke verschrumpelte Leberwurst, bestehend aus Fett, ein paar vereinzelten Borsten und einem unförmigen hin- und herschwabbelnden Bauch, der fast über den Boden schleift. Konnte man da als Mensch noch tiefer sinken? Ich glaube kaum, es sei denn, ich werde eines Besseren belehrt. Das war es doch, was ich wollte. Sexuelle Erfüllung beschränkte sich nun auf das Liebesspiel mit einem dominanten Eber. Nun, Liebesspiel kann man das ja nicht nennen. Es ist ein Begattungsakt, der nur der Befriedigung des Ebers dient. Die Sau ist dabei nur ein Objekt, ein Hilfsmittel. Dafür darf sie sich dann aber voller Stolz als sein Eigentum bezeichnen. Ein Gefühl, dass mich unendlich glücklich und zufrieden machte. Nur das Unvermeidliche, was mir nun bevorstand, damit hatte ich nicht gerechnet. Das wollte ich dann doch nicht. Gab es da noch eine Möglichkeit, dem Ganzen zu entkommen?

Der Wagen fuhr, hielt, fuhr wieder an, es schien durch den Stadtverkehr zu gehen. Lisa und ich schauten uns zwischendurch immer mal wieder an. Ich sah ihre Unsicherheit, die Angst in ihren Augen. Sie wusste zwar weniger als ich, aber sie fühlte, dass etwas Großes, etwas Bedrohendes vor uns lag. Sie tat mir leid. Aber ich tat mir auch leid und ich wollte uns beide nicht verlieren. Immer wieder hatte ich die Blaupause meiner Fantasien vor Augen. Es war eine Fetischgeschichte mit dem Titel „The contract“. Da hatte eine Frau Unmengen an Geld bezahlt, um ihren Status, ihre soziale Rolle unwiederbringlich zu verlieren. Am Ende wurde sie von ihrem Hund an der Leine im Garten herumgeführt. Das hatte in mir einen Trigger ausgelöst und so etwas wollte ich auch erleben. Nun war es aber auch bald vorbei mit allen wilden Fantasien. Ich sah mich schon bald als Leckerbissen für einen hungrigen Geparden enden.

Da hielt der Wagen an und wir schienen an unserem Ziel angekommen zu sein. Türen schlugen und es schienen mehrere Menschen außerhalb zugegen zu sein. Es war laut. Man hörte lautes Quieken von Schweinen, das Muhen von Kühen, Kälbern oder Bullen. Zwischendurch gab es lautes Rufen, Fluchen oder Anweisungen, die gegeben wurden. Wir schienen auf dem Schlachthof angekommen zu sein. Der letzte Gang für so viele Nutztiere. Ein Nutztier, ja das war auch ich jetzt. Eigentlich eines meiner Ziele, ein Leben als Nutztier, aber doch nicht hier!

Lisa schien zu ahnen, dass dies ein ganz entscheidender Ort für uns war. Sie quiekte aufgeregt und zog wie wild an ihren Spanngurten herum. Ich begann auch zu quieken. Etwas anderes konnte ich ja nicht mehr von mir geben. Ich hätte gerne laut gerufen und meine Situation erklärt, aber das ging nicht mehr. Quieken und Grunzen waren die einzigen Laute, die ich noch konnte. Wenn ich doch wenigstens sprechen könnte.

Da ging die Klappe auf und zwei Männer mit einem langen grau-weißen Kittel kamen zu uns und lösten die Zurrgurte. Sie führten uns laut quiekenden Schweine hinaus und da sahen wir wieder das Tageslicht. Draußen vor dem LKW standen eine Menge Leute und nun traf mich fast der Schlag!

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Rettung

So sehr ich mir jetzt auch wünschte, aus einem Traum zu erwachen, es war leider kein Traum. Ich erwachte nicht, sondern es war Realität. Draußen standen mehrere Männer mit blutverschmierten weißen Kitteln, daneben die Zoodirektorin, neben ihr Janine von der Tierpension und schräg hinter ihnen, man glaubt es kaum, Rolf und Barbara. Alle schauten uns aufmerksam zu, als wir langsam die Rampe hinuntergeleitet wurden.

„Da sind sie ja“, rief die Zoodirektorin. „Sie sind ja ganz verängstigt“, meinte Janine. „Schauen sie mal Frau Direktorin, die Tiere sind ja total geschockt, ihnen steht der Schrecken ins Gesicht geschrieben.“ „Da haben sie recht, Janine, man kann einem Tier insbesondere einem Schwein, ja recht wenig Emotionen ansehen, aber hier ist es ganz deutlich. Die Tiere waren ja in Todesangst!“ „Die armen Tiere!“, rief Barbara aus.

Die Frauen kamen auf uns zu und versuchten, uns zu beruhigen, indem sie uns streichelten. Das tat gut und es half uns auch, wieder ruhig zu werden.

Es stellte sich nun heraus, dass die Zoodirektorin erfahren hatte, dass wir beide mit zum Schlachthof gefahren wurden. Da fiel ihr ein, dass wir beide ja nur vom Tierheim ausgeliehen waren. Das heißt, sie konnte ja nicht so ohne weiteres über uns verfügen. Insbesondere konnte sie nicht alleine über die Schlachtung bestimmen. Sie hatte dann Janine informiert und diese wies darauf hin, dass Lisa keinesfalls geschlachtet werden sollte. Bei mir war es dann noch etwas anders. Sie befragte Rolf und Barbara als meine Eigentümer, ob sie der Schlachtung zustimmen würden. Das wollten sie dann beide doch nicht und sie kamen sofort zum Schlachthof. Sie stellten dann fest, dass es noch nicht zu spät war und sie uns noch retten könnten.

Dem Schlachter waren wir also gerade noch mal von der Schippe gesprungen! Ja so ist das, wenn man darauf angewiesen ist, dass Menschen sich um einen kümmern. Das Tiersein hatte zwar viele Vorteile, doch am Ende war man immer auf die Menschen angewiesen. War es nicht vielleicht doch besser, ein Mensch zu sein?

Janine war mit den beiden Pflegerinnen und einem Anhänger gekommen. Sie verluden uns und fuhren dann zur Tierpension zurück. Rolf und Barbara kamen mit.

Man brachte uns zurück in das Schweinegatter, wo uns die anderen Sauen und ihre kleinen Ferkel mit großen Augen anschauten. Hier stürzten wir uns sofort auf den Futtertrog, der prall mit Kartoffelschalen und etwas angeschlagenem Obst gefüllt war. Ja so ein Ausflug zum Schlachthof macht einen dann doch ganz schön hungrig.

Plötzlich traten Rolf und Barbara auf mich zu. Beide beugten sich zu mir hinunter und Barbara begann mir ein wenig den Rücken zu kraulen. Dann sprach sie ganz leise und langsam zu mir. In ganz einfachen Worten, sodass ich sie ziemlich gut verstehen konnte.

„Sieh mal, Olga“, begann sie. „Wir haben dich soeben vor dem Schlachter gerettet. Ein paar Minuten später wäre es vorbei gewesen. Wir wären da sehr traurig gewesen. So etwas hätten wir nie gewollt. Außerdem wäre das für uns auch unangenehm geworden. Wenn das herausgekommen wäre, dass wir deine Besitzer sind und auch noch dafür verantwortlich sind, dass du eine Hündin und dann ein Schwein geworden bist – nicht auszudenken. So eine Verantwortung ist uns zu gefährlich. Es tut mir sehr leid, dass du solche Angst haben musstest. Wer weiß, was dir als Schwein sonst noch alles passieren kann. Bist du dir sicher, dass du so etwas möchtest? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mensch solch ein Leben führen möchte. Als Hündin und Lebenspartnerin von Alex hast du noch eine bestimmte Sicherheit und es sind ständig Menschen um dich herum, die auf dich aufpassen. Als Schwein bist du die meiste Zeit auf dich alleine gestellt, bist ein Nutztier, stinkst und siehst dazu noch hässlich aus. Stell dir vor, du könntest eine attraktive TS-Frau sein. Du wärest schön, attraktiv und sexy. Männer würden dich begehren und bestimmt findest du einen Mann, der dir den Himmel auf Erden bereiten würde. Rolf würde dir bestimmt helfen, so eine Frau zu werden. Nicht wahr Rolf?“ „Ja Olga, ich denke, ich könnte dir helfen.“

Noch unter dem Eindruck des Geschehenen grunzte ich laut und versuchte, durch ein Kopfnicken meine Zustimmung zu geben. „Na siehst du, Olga“, meinte Rolf „dann lass uns mal sehen.“ Er kraulte mich am Kopf, am Hals und hinter den Ohren. Dabei sprach er ruhig auf mich ein. Ich verstand kaum etwas, hatte aber den Eindruck, dass mir seine Worte nachhaltig guttaten.

Nach einer Weile fühlte ich mich irgendwie anders. Ich konnte es nicht beschreiben, aber plötzlich fühlte ich mich nackt und mir war kalt. Tatsächlich war ich nackt, aber ohne Fell und Borsten. Ich hatte eine nackte, weiche, weiße Frauenhaut. So lag ich nun nackt im Matsch des Schweinegatters und fühlte mich absolut unwohl und deplatziert. Was machte ich hier?

Barbara reichte mir ihre Hand und führte mich ins Innere des Stalls. Vor einer Wand musste ich stehenbleiben und Rolf spritzte mich mit dem kalten Wasser eines Wasserschlauchs ab. Barbara trocknete mich ab und reichte mir Kleidung.

„Komm Olga, wir fahren nach Hause“, sprach Barbara und ich folgte ihr wie im Trance. Ich dachte noch nicht mal daran, mich von Lisa zu verabschieden, die mir ungläubig hinterherschaute.

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Eine Entscheidung

Sie setzten mich hinten ins Auto und wir fuhren zu Rolf. Ich ging benebelt die Treppen nach oben und betrat die Wohnung. Alex kam sofort und begrüßte mich. Doch irgendwie war ich noch ziemlich benebelt und bekam nur die Hälfte mit. Außerdem fiel mir das Gehen schwer. Barbara hielt mich die ganze Zeit am Arm, denn gehen auf zwei Beinen war mittlerweile sehr ungewohnt. Mein Rücken tat weh und am liebsten wäre ich sofort wieder auf alle viere gegangen. Sie setzten mich an den Küchentisch und Barbara wollte mir erstmal einen Kaffee geben.

„Langsam Schatz“, meinte Rolf. „Daran ist sie noch nicht gewöhnt. Gib ihr lieber ein Glas Wasser.“ Aber mit dem Glas konnte ich nichts anfangen. Ich konnte es gar nicht in meinen Händen halten. „Dann lass sie aus Alex Wassernapf trinken“, sagte dann Rolf.

Augenblicklich ging ich auf die Knie und begann aus dem Napf zu trinken. Ja, das tat gut und war doch viel einfacher.

In den nächsten Tagen schlief ich viel und der Nebel im Kopf verflog langsam aber sicher. Das Sprechen erlernte ich auch ziemlich schnell wieder und auch das Laufen ging immer einfacher. Zu Alex verhielt ich mich, wie ein normaler tierlieber Mensch. Schließlich war er ein Hund und ich eine Frau. Ach, wie war es schön, eine Frau zu sein. In den letzten zehn Jahren hatte sich das Verlangen in mir gesteigert, als Frau zu leben. Wie sehr hatte ich mir das gewünscht. Nun konnte ich das in der Realität erleben. Das war ein so befriedigendes Gefühl. Endlich so zu leben, wonach sich Herz und Seele lange Zeit gesehnt haben. Dann holten mich Rolf und Barbara an den Küchentisch. Sie wollte ein Gespräch mit mir führen. Ich wusste nicht genau, was nun besprochen werden sollte, und war sehr gespannt.

„Sieh mal Olga“, begann Rolf „wir müssen jetzt mal überlegen, wie es mit dir weitergeht.“ Beide schauten mich mit ernsten Gesichtern an. „Du bist jetzt wieder eine Frau. Sogar eine sehr attraktive Frau. Möchtest du so leben und vielleicht auch einen Mann kennenlernen? Du kannst nicht ewig bei uns leben. Wir haben eine kleine Wohnung und eine dritte Erwachsene hier, das wird zu viel. Außerdem ist Barbara meine Partnerin, nicht du. Dann haben wir auch noch Alex.“

Genau dieser Alex kam nun zu mir, schmiegte sich an mein Bein und schaute mich mit großen Augen an. Da erwachte in mir wieder dieses bekannte, aber unbestimmbare Gefühl. Sollte ich mein Leben als Frau fortsetzen? Ein Leben, wonach ich mich so lange Zeit gesehnt habe? Oder sollte ich dem wieder erwachenden Gefühl nachgeben? Da kam mir Lisa in den Sinn. Wie habe ich doch die Zeit mit ihr genossen! Natürlich war das Erlebnis auf dem Schlachthof prägend und äußerst gefährlich, doch davon abgesehen habe ich die Zeit als Hängebauchschwein auch sehr genossen. Insbesondere die Erlebnisse mit dem Eber waren unvergessliche Momente. Ich merkte, so langsam musste ich mich entscheiden, wohin nun der Zug in meinem Leben fährt.

Während mir diese Gedanken durch den Kopf gingen, schauten mich beide erwartungsvoll an. Sie dachten bestimmt nicht daran, mit welchen Optionen ich mich beschäftigte. Sollte ich wieder als Mann leben? Da würde ich mit Sicherheit unzufrieden sein und mich nach meiner Weiblichkeit sehnen. Außerdem war ich mittlerweile so weit Frau geworden, dass mir niemand mehr den Mann abnehmen würde. Ich würde wirken wie eine Frau, die versucht, als Mann wahrgenommen zu werden. Überdies war ich als Mann gar nicht mehr funktionsfähig. Die Hormone hatten über mehrere Jahre ihre Wirkung entfaltet und eine Frau hätte ich nicht im Entferntesten befriedigen können. Dann kam noch dazu, dass ich mich als Hetero empfand. Das heißt, mich interessierten als Frau nur Männer. Eine Beziehung zu einer Frau war eigentlich ein No-Go.

Mann also nicht mehr, demnach also Frau? Weiblichkeit ist wunderschön und meines Erachtens ist nur eine Frau ein vollwertiger Mensch. Männer sind ein nettes Nebenprodukt und können einer Frau das Leben erleichtern, aber Perfektion erreicht der Mensch nur als Frau. Wenn er von Geburt an keine Frau ist, sollte es sein Bestreben sein, eine Frau zu werden oder ihr zumindest so nah wie möglich zu kommen. Also war meine Entscheidung gefallen.

Oder was war denn mit dem eigenartigen Gefühl, wenn ich Alex beobachtete? Ich wollte gerne bei ihm, neben ihm sein. Mit ihm zusammen leben, sein Leben teilen und seine Hündin sein. Das Gefühl wurde immer stärker, je mehr ich mir das vorstellte. Ein Leben als Hündin, angewiesen auf fürsorgende Menschen. Das wurde immer attraktiver, je mehr ich daran dachte und es mir lebhaft vorstellte. Also würde ich mich für die Hündin entscheiden? Mir war schon klar, dass meine Entscheidung endgültig sein würde. Ein Wechseln würde nicht mehr möglich sein. Egal, was sich ergeben würde, ich müsste bei meiner Entscheidung bleiben. Könnte ich mir vorstellen, den Rest meines Lebens als Hündin zu verbringen?

So langsam reifte meine Entscheidung. Mann kam nicht infrage, ebensowenig Frau. Also Hündin sollte es sein, schließlich konnte ich da meinem devoten Wesen Rechnung tragen. Das Machtgefälle konnte mir ja gar nicht groß genug sein. Herrchen und Hund waren da schon ziemlich eindeutig. Da gab es nicht viel, was da noch krasser war, vielleicht noch das Verhältnis von Mensch und Nutztier. War das nicht so als Hängebauchschwein? Da kamen wieder die Erinnerungen an meine Zeit als Schwein hoch. Eine tiefere soziale Rolle gab es ja gar nicht. Dann gab es ja auch noch meine Freundschaft zu Lisa. Irgendwie habe ich sie die ganze Zeit vermisst. Die sexuelle Erfüllung als Sau mit dem Eber. Ich könnte dorthin zurückkehren. Ich müsste mich nur entscheiden und meinen Wunsch formulieren.

Ja, ich war mir sicher, ich wollte zurück zum Schweineleben, zu Lisa und den anderen Schweinen. Ich würde mein Leben als Schwein verbringen, ohne Wenn und Aber.

„Rolf, Barbara“, sagte ich mit fester, entschlossener Stimme, „ich möchte zurück in das Leben als Hängebauchschwein. Ich möchte zurück zu Lisa und den anderen Schweinen, ich möchte mein Leben als Schwein verbringen. Könnt ihr mir helfen?“ „Puuh, das ist eine schwerwiegende Entscheidung, Olga“, meinte Rolf. „Aber wenn das dein Wunsch ist, dann helfen wir dir. Aber sei dir bewusst, es gibt dann kein Zurück mehr. Menschsein ist dann keine Option mehr für dich. Egal was passiert, du bist und bleibst dann ein Schwein!“ „Ja, dessen bin ich mir bewusst und das wünsche ich mir. Ich möchte das auch so authentisch wie möglich.“ „Das heißt, so viel Schwein wie möglich?“ „Ja, ich habe Geld gespart, falls es teuer wird.“ „Das wird es, aber es wird sich lohnen. Ich kenne da jemanden. Es wird dich anschließend kein Veterinär von einem geborenen Schwein unterscheiden können.“

Meine Augen wurden feucht und ich war gerührt wie nie zuvor. Nun wartete ich auf das, was kommen würde. Das ist das Ende der Hundephantasie. Was nun folgt, ist ein Schweineleben und eine neue Geschichte.

Ende

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