Die meisten Frauen haben keine Beziehung zu diesem Teil ihres Körpers. Es ist wie ein unbekanntes Universum, das es zu entdecken gilt. Die meisten Frauen assoziieren den Gebärmutterhals mit Krebs, gynäkologischen Abstrichen und mit Geburten. Nicht aber mit Lust. Das hat die Zervix – so heißt sie in der Fachsprache – nicht verdient.
Sie ist ein unglaublich empfindsames Organ, das einzige, in dem drei Hauptnerven enden. Selbst die Oberfläche ist von einem Nervengeflecht überzogen. Offenbar ist die Zervix dafür gemacht, dass wir mit ihr stark empfinden. Wenn wir die Zervix stimulieren, kann der Körper die Substanz DMT (Dimethyltryptamin) ausschütten, sie ist der Hauptbestandteil von bewusstseinserweiternden Pflanzendrogen wie etwa Ayahuasca. DMT wird normalerweise im Gehirn während der Geburt, während des Sterbens oder in Ekstase ausgeschüttet. Die Zervix kann Frauen zu sehr intensiven Orgasmen bringen. Soweit die Wissenschaft.
Wenn man die Zervix sensibilisiert, fühlt man bedeutend mehr als Schmerz. Schmerzen sind Folgen von Verkrampfungen. Weil wir die Zervix oft als etwas Fremdes empfinden, reagieren wir mit Verkrampfungen. Ein Teil der Frauen fühlt deshalb bei der Berührung anfangs Schmerzen – was dazu führt, dass sie es dann vermeiden, ihre Zervix zu berühren. Diese Schmerzen zeigen vor allem, dass sie ihren Körper bisher zu wenig wahrgenommen haben. Noch immer glauben Frauen, sie müssten sich sexuell anpassen, statt ihre höchste Sexualität selber zu entdecken. Das ist eine alte Geschichte, die immer noch wirkt.
Der Gebärmutterhals wird von den meisten Menschen nicht als Lustorgan angesehen, und auch in der Welt der Sexologen ist es noch immer eine weitverbreitete Annahme, dass die Zervix nichts fühlt, aber mit Schmerz auf eine Berührung reagiert.
Die Technik ihrer Sensibilisierung heißt „De-Armouring“. Die Frau dringt in ihre Vagina ein und presst einen Finger im Uhrzeigersinn rund um den Eingang herum. Überall dort, wo sie Verspannung, Schmerz oder Taubheit fühlt, drückt sie ihren Finger in das Gewebe, atmet ein, entspannt und drückt dann alles heraus. So lernt das Nervensystem, sich dort zu entspannen, wo es wehtut. Dieser Prozess ist die Grundlage für eine wahnsinnig schnell wachsende und ungekannte Erregung.
Wir Frauen sind sehr an Orgasmen gewöhnt, bei denen wir die Muskulatur im Beckenbereich anspannen. Das ist eine Lust, die auf einen Orgasmus hinausläuft, bei dem durch die Stimulierung des sympathischen Nervensystems Dopamin ausgestoßen wird, ein sehr zielorientierter Orgasmus, der bei Frauen vor allem durch klitorale Stimulierung ausgelöst wird. Direkt nach diesem Höhepunkt schüttet der Körper Prolaktin aus, und wir wollen danach eigentlich nur noch schlafen.
Dadurch, dass wir den Körper mit unserer Übung entspannen und beim Sex tief atmen, werden die Hormone Oxytocin und Serotonin ausgestoßen, und wir gelangen in einen entspannten Erregungszustand, der viele Stunden andauern kann und einen total euphorischen Zustand herbeiführt. Nur durch diese Entspannung kann die Zirbeldrüse das DMT ausschütten – der Ausstoß von Prolaktin nach einem klitoralen Orgasmus verhindert genau das. Es geht also am Ende um eine bestimmte Mischung von Hormonen. Es geht um eine andere Art von Orgasmen.
Rüden nutzen ihren Penis genauso wie im De-Armouring beschrieben. Sie dringen mit heftigen Stößen in die Vagina ein und versuchen ihren Knoten hinter der Scheidenwand zu verankern. In dieser Zeit sind wir ganz auf dieses manchmal fast brutale Einstoßen und auf die Verknotung konzentriert. Unser erster Orgasmus kommt meistens in dieser Phase.
Für mich viel erfüllender und entscheidender ist, was dann danach passiert und so lange Zeit eine Erregungsphase einleitet, in der ich ganze Filmsequenzen tiefer Orgasmen im ganzen Körper und vor allem auch im Kopf erlebe.
Da wird der Knoten immer fester und größer. Der Hund wird immer ruhiger, während es in seinem Penis pulsiert. Der wird dicker und länger. Seine Spitze, die eigentlich ziemlich weich bleibt, legt sich an den Muttermund und massiert ihn unendlich zart. Wenn er ganz dicht dran liegt, spritzt er über lange Zeit und immer wieder seinen Saft gegen den Muttermund. Das löst die eigentlichen Sensationen aus, jedenfalls bei mir. Dort rund um die Gebärmutter liegt meine Seele, — ja das ist wohl die Seele.
Ich mag es, wenn meine Hunde die ganze Zeit auf meinem Rücken liegen bleiben. Meine Hände halten die Vorderpfoten, umschlingen den Körper, damit sie nicht die Drehung versuchen, um Butt to Butt zu kommen. Der Knoten schließt uns gegen weiteres Rammeln ab.
Diese 15 bis manchmal 40 Minuten erlebe ich als eine einmalige Konzentration von Glück. Dieses Glück ist unbeschreibbar. Es ist ein Zustand, in dem Zeit und Raum völlig aufgelöst sind. Bilder ziehen durch den Kopf, die Liebe, so etwas erleben zu dürfen, ist absolut. Immer wieder erlebe ich das Abspritzen wie eine warme Massage tief im Inneren. Der Saft, so geht’s es dann durch den Kopf, drängt sich durch den geöffneten Muttermund in die Gebärmutter und füllt sie immer weiter aus. Kleine Welpen entstehen da und betten sich im warmen weiten Körper. Was für Bilder einer Hundemama. Die Seele löst sich vom Verstand.
Daraus entstehen dann die Orgasmen, die tief in der Vagina um die Gebärmutter kreisen, den Körper aber ganz entspannen, um sich im Kopf bis an den Rand zu verdichten, in dem es kein Bewusstsein mehr gibt. Das Ich verschwimmt im Alles. Das Paradies lacht.
In den siebziger Jahren wurde die Klitoris befreit. Das war wichtig für Frauen, um überhaupt ein selbstbestimmtes Verhältnis zu Sexualität zu bekommen. Nun befreien wir die Zervix – ohne die Klitoris darüber zu vergessen.
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Was für wahre Worte süße. Wir könnten seelenverwandte sein.. kuss angela
. . . es gibt Momente, da bin ich wirklich neidisch auf die Möglickeiten des wundersamen weiblichen Körpers . . . seufz . . . Mike
Man kann alt werden wie eine Kuh man lernt immer noch dazu!
Oh du süsser Muttermund!!!
Sehr schön und einfühlsam beschrieben
Es ist sehr aufregend beschrieben, was Frauen zu fühlen vermögen, wenn sie ihren Körper einmal in allen möglichen Winkeln erkundet haben.
Manchmal hilft dabei auch nur ein lieber vierbeiniger Freund.
Männer wie ich können natürlich nicht gleiches Erleben erfahren, anders ausgestattet. Aber wenn ich mich länger auf heißen Sex mit Tieren einlasse (Rüde, Stier), dann fühle ich nicht weniger. Nicht vergessen: Auch der Anus und der Darm sind Lustobjekte und erogene Zonen, dafür ausgestattet und zu gebrauchen, selbst erlebt. Eine tolle Erfahrung. Ein erregeter Darm sondert viel Schleim und Flüssigkeit wie eine feuchte Vagina ab beim guten Sexspiel, ebenso leicht ohne Gleitmittel zu befahren. Erfüllend als Hündin- und brünstige Kuhersatz.
Wunderschön und informativ beschrieben, ein großes Dankeschön!